ARDF IARU-Region-2 Meisterschaft 2011 bei Albuquerque

von Matthias Kühlewein, DL3SDO

Vom 16. bis zum 18. September 2011 fanden die 6. ARDF IARU-Region-2 (und zugleich die 11. amerikanischen) Meisterschaften bei Albuquerque im US Staat New Mexico statt.

Von 30 Teilnehmern (auf 80m) kamen acht aus dem Ausland, darunter Susanne Walz, Harald Detting, Brigitte und Nick Roethe sowie Matthias Kühlewein. Für uns Deutsche war es mindestens schon die dritte Teilnahme an einer Meisterschaft auf amerikanischen Boden.

Wie im Vorjahr wurde vom Veranstalter am Mittwoch und Donnerstag ein ARDF Training angeboten. 'Offiziell' los ging es am Freitag mit der Registrierung und der Teilnehmerbesprechung, welche sich ausführlich den spezifischen Gefahren der Wettkampfgebiete widmete. Diese waren die Tierwelt (Klapperschlangen, Bären sowie Berglöwen), das Wetter (Gefahr schnell aufziehender Gewitter mit Blitzschlag), der Mensch (zwei eingezäunte Schiessbahnen für Bogen-, Gewehr- und Pistolenschützen, eine Sperrfläche mit Munitionsresten, "Unexploded Objects"), sowie die Lage auf rund 2100m über dem Meeresspiegel (erhöhte Gefahr von Sonnenbrand und Dehydrierung).


Startgasse
Der Wettbewerb am Samstag begann zunächst mit Frühstück im Hotel ab 6:30, um dann mit dem Bus ab 7:30 rund 1,5h ins ca. 150km entfernte Los Alamos zu fahren. Das Wetter war sonnig und auch nicht zu heiss. Das Gelände war aufgrund seiner Berge und Hügel für 2m anspruchsvoll, zumal der Start in einem Canyon stattfand, was das Vertrauen in die ersten Peilungen deutlich dämpfte. Einige Teilnehmer entschieden sich, für die Startpeilungen erst etwas Höhe zu gewinnen, eine Maßnahme, die sich später als überflüssig herausstellte, da alle Sender schlauchförmig nach Osten lagen. Das ganze nördliche Gebiet der A3 Karte wurde nicht verwendet, allerdings hätte dies aufgrund eines Bergmassivs und der Geländebeschaffenheit zu sehr anstrengenden Laufstrecken geführt.


Bärenalarm!
Am Sonntag war es ebenfalls sonnig, die Fahrt mit dem Bus war diesmal kürzer und führte uns nach Osten in die Sandia Mountains, höchster Berg ist hier der Sandia Crest mit 3255m. Bevor es los ging, gab es eine Information, welche der Veranstalter am Vortag erhalten hatte. In der Nähe des Zieleinlaufs befand sich ein Gebiet mit Pflanzen, welche gerne von Bären gefressen werden, die zu diesem Zweck von den Bergen ins Tal hinabkamen. Daher wurde der Zieleinlauf direkt neben dieses Gebiet verlegt, unter Androhung der Disqualifikation und bis zu 10000$ Strafe durch die Forstbehörden bei Betreten des Sperrgebietes. Fraglich bleibt, ob die Bären auch von den Grenzen dieses Sperrgebietes wussten, welches an einer Seite vom Weg ins Ziel begrenzt wurde...
Interessanterweise war beim 80m Wettbewerb die Laufstrecke in der M40 kürzer als in den Kategorien W35, M50 und sogar M60.

Das Lauflimit wurde an beiden Tagen auf 180 Minuten festgesetzt, auch aufgrund der Tatsache, dass bei amerikanischen Meisterschaften gerne mal Anfänger mit am Start sind oder Teilnehmer mit relativ wenig Peilerfahrung. Seit Jahren schon wird SPORTident zur Zeitnahme verwendet. Obwohl die Startzeiten ausgelost werden, wird trotzdem eine Startstation verwendet, wobei die Zeit ab dem Stempeln läuft (wie im OL). Zum ersten Mal wurde in den USA FjwW zur Auswertung eingesetzt, zudem konnten die Ergebnisse per WLAN von den Teilnehmern mit Smartphones am Ziel abgerufen werden.

Die Siegerehrung des 2m Wettbewerbs fand am Samstag abend bei einem Abendessen mit Buffet statt, die des 80m Wettbewerbs am Sonntag nach dem Wettbewerb. Es gab diesmal eine reine IARU-Region-2 Wertung für die kanadischen und amerikanischen Teilnehmer und eine Gästewertung, was zu zahlreichen Gold- und Silbermedaillen für uns führte.
Nick startete aufgrund seines kanadischen Passes für das kanadische Team und wurde daher offiziell amerikanischer Meister (80m) und Vizemeister (2m).

Trotz der zahlreichen 'Gefahren' blieben alle Teilnehmer von größerem Ungemach verschont, niemand wurde gefressen oder erschossen.
Dank der tollen Organisation wurde die Veranstaltung ein grosser Erfolg. Am Ziel war für Verpflegung (Sandwiches) und Getränke (natürlich eisgekühlt) gesorgt, ferner stand mit April Moell eine ausgebildete Krankenschwester bereit, welche sich um die kleineren und größeren Kratzer kümmerte und darauf achtete, dass auch am Ziel niemand vor Erschöpfung zusammenbrach. Für die Unterkunft in Albuquerque hatten die Veranstalter eine sehr günstige Gruppenrate in einem Marriott Hotel ausgehandelt.

Ergebnisse finden sich auf der Veranstaltungsseite http://www.wb8wfk.com/2011_ARDF_WEB
Fotos von Joe, K0OV


2m-Teilnehmer